Die Feuerwehr Hagen hat in Kooperation mit der Deutschen Bahn AG eine Großübung im Goldbergtunnel durchgeführt. Es ging dabei um einen ABC-Unfall auf einem Güterzug in dem 2.200 Meter langen Tunnel.
Es war 3:13 Uhr, als der Lokführer auf der BR 294 einen Notruf an die Direktion in Duisburg absetzte. Dämpfe auf dem Zug haben den Mann alarmiert, den Zug im Tunnel zu stoppen. Der Notfall-Prozess nahm ab diesem Zeitpunkt seinen Lauf: Großeinsatz.
Aus dem gesamten Hagener Stadtgebiet fuhren Spezialfahrzeuge zum Ostportal des Goldbergtunnels nach Oberhagen. Dort angekommen, rückte zunächst eine kleinere Einheit mit Atemschutz zur etwa 300 Meter tiefen Unglücksstelle vor und rettete den Zugführer und eine Begleitperson.
Nachdem beide Verletzten aus dem Tunnel „geborgen“ wurden, ging es an die Schadensanalyse, bei der sich herausstellte, dass sich auf dem hinteren Waggon ein Fahrzeug mit giftigen und ätzenden Chemikalien befand und das Gemisch aus dem Fahrzeug austrat. Anhand des Hinweisschildes stellte sich „Hydrazinhydrat“ als Substanz auf dem LKW heraus.
Eingesetzt wird Hydrazinhydrat eigentlich als Brennstoff in der Raketenindustrie. So war die Challenger-Katastrophe in den USA auf ein Leck zurückzuführen, bei welcher diese Chemikalie austrat. Bei der Bekämpfung derartiger Austritte, kann mit reinem Wasser gearbeitet werden.
Aus diesem Grund wurde neben dem Tunnel ein weiträumiger Bereich ausgestattet, der zur Reinigung der Einsatzkräfte und anderer konterminierter Personen dienen würde. Im Tunnel selber wurden die Hydranten mit Wasser gefüllt um bei der Umladung vorhandene Dämpfe einzudämmen. Die Einsatzkräfte selber mussten mit schweren CSA-Anzügen den Tunnel betreten und unter diesen schwierigen Bedingungen arbeiten.
In der Folge muss nun der Unfallhergang und die Übung analysiert werden. Wie lange dieses dauern wird, ist derzeit noch nicht bekannt.